(Re-)Exploring Places: „New Space“ als materiell diskursive Nachhaltigkeitspraxis
Die Raumfahrt sieht sich gegenwärtig selbst einem Prozess tiefgreifender Veränderungen begriffen. Verschiedene Akteure proklamieren unter dem Leitparadigma „New Space“ eine zunehmend kommerzialisierte und privatisierte Raumfahrt. Neue Akteure prägen die Raumfahrtbranche und ihre Kunden. Universitäten und kleine Unternehmen betreiben eigene, kostengünstige Satelliten, Nichtregierungsorganisationen nutzen Weltraumdaten und staatliche und private Institutionen sind zunehmend von kritischen Kommunikations- und Informationsinfrastrukturen im Orbit abhängig. Zugleich erhalten Utopien der bemannten Raumfahrt neuen Auftrieb, die die Menschheit weiter als bisher ins All tragen wollen, während der erdnahe Weltraum zunehmend durch Weltraumschrott verschmutzt und bedroht wird. Dabei zeigen sich erstaunliche Parallelen zu politischen Nachhaltigkeitsforderungen und -bemühungen etwa in der Klimapolitik.
Das Promotionsprojekt untersucht die Genealogie, Epistemiken und Technopolitiken oben genannter Entwicklungen. Im Fokus stehen dabei neue Relationalitäten von Weltraum- und Erdbezogenheit, die unter ubiquitär geschalteten Herausforderungen von Innovation und Nachhaltigkeit verfügbar gemacht werden.
Projektleitung:
Michael Clormann
Zeitraum:
seit 12.2016
Projekttyp:
Array
Fördergeber:
Exzellenzinitiative, Munich School of Engineering