Infrastructuring European Migration and Border Control
Das PhD-Projekt untersucht europäische Formen der Migrations- und Grenzkontrolle unter der Perspektive von Infrastrukturen und Logistik. Mit Bezug auf MCTS und Infrastructure Studies werden Erstere als materielle Gebilde verstanden, die Orte, lokale Praktiken und Akteure mittels Standards, Technologien und Devices miteinander verschalten, um translokale Flüsse von Entitäten zu organisieren, und Letztere als die Organisation, Kontrolle und Optimierung solcher Flüsse gedacht. Das Projekt untersucht mittels einer ‚multi-sited ethnography’ verschiedene Modi der Verschaltung am Fall von Griechenland, die dort dezidiert europäische Lösungen von Migrations- und Grenzkontrolle organisieren.
- Operationale Arrangements: Hotspots auf den Ägäischen Inseln registrieren sogenannte ‚irreguläre MigrantInnen’ und organisieren vor Ort zahlreiche Akteure und Praktiken (z.B. das Ausfüllen von Formularen , Scannen von Fingerabdrücken und die Eingabe von Daten),
- Informationssysteme: Frontex JORA organisiert die Weiterleitung von ‚Incident Reports’ aus Einsatzgebieten in Griechenland an das Frontex Hauptquartier in Warschau und
- Centers of Calculation: Frontex Risk Analysis Unit überwacht und koordiniert Prozesse der Datengenerierung und –verarbeitung und erstellt europaweite Risikoanalysen zu Migrationsströmen.
Projektleitung:
Silvan Pollozek
Zeitraum:
2016-2020
Projekttyp:
Array