Gutes Essen. Ernährungstechnologien zwischen Kultur und Natur

Nahrungsmittel als Ergebnis technisierter Bearbeitung galten lange Zeit als Indikator von Fortschritt; dies ist unterdessen bisweilen Anlass zur Skandalisierung, meistens jedoch zumindest ein Stein des Anstoßes. Auch wenn sich die Bewertung angesichts einer Präferenz ‚naturbelassener‘ Lebensmittel gewissermaßen umgekehrt hat, bleibt die grundlegende Frage, was jeweils als ‚natürlich‘ gilt.

Daran schließt das Projekt an, indem es untersucht, wie Grenzen zwischen Natur und Technik ganz konkret dort gezogen werden, wo Natur Gegenstand von Technologien wird: in den Agrar- und Lebensmittelwissenschaften.

Fragestellung

Wie verändert sich die Rolle von Technologien im Kontext der Ernährung? Was gilt hier noch als natürlich, was schon als künstlich? Welche technischen Verfahren gelten als jeweils akzeptabel, damit ein Produkt (noch) als ‚Bio‘ bezeichnet werden können soll und als solches dem Konsumenten gegenübertritt?

These

Unter technosozialen Bedingungen wird sichtbar, wie sich ‚Rohstoffe‘ ihrer Behandlung ‚erwehren‘ – etwa weil es ihrer ‚Natürlichkeit‘ widersprechen würde. Als Indiz dafür fungieren verschiedene Zertifizierungsverfahren im Bereich der Ernährung.

Beitrag zum Forschungsprogramm

Das Projekt zielt auf eine Kartographie von Grenzziehungen von Technik und Natur, indem es Anforderungen an und Bedingungen von Ernährungstechnologien in einem technosozialen Kontext analysiert.

Projektleitung:
Dr. Barbara Sutter

Zeitraum:

Projekttyp:
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