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Die Wissenschaftlich-Technische Zusammenarbeit im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe in den 1970er und 1980er Jahren – Fragen und Hypothesen

Mit Martin Bemmann

Am 24. Januar im Rahmen des Prof. für Technikgeschichte und Deutsches Museum Oberseminar spricht Martin Bemmann zum Thema, „Die Wissenschaftlich-Technische Zusammenarbeit im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe in den 1970er und 1980er Jahren – Fragen und Hypothesen“

Solange der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) existierte (1949-1991), war die in seinem Rahmen koordinierte Wissenschaftlich-Technische Zusammenarbeit (WTZ) ein wichtiger Bestandteil der multilateralen Kooperation seiner bis zu zehn Mitgliedsländer. Gleichwohl hat sie bisher kaum historiographisches Interesse geweckt. In einem neuen Projekt, das ich im Referat am Montag skizzieren werde, will ich dies ändern. Mit paradigmatischem Blick auf die DDR, das Moskauer RGW-Sekretariat und multilaterale Arbeitsgremien sollen zwei Teilprojekte beispielhaft die WTZ im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie des Umweltschutzes untersuchen. Zeitlich liegt der Fokus auf den 1970er und 1980er Jahren, in denen die WTZ institutionell und personell deutlich ausgebaut wurde.

Das Projekt verspricht neue Erkenntnisse über die internationale Forschungskooperation innerhalb des sog. ‚Ostblocks‘ und über dessen Grenzen hinweg. Zudem wird es helfen, Handlungsspielräume der internationalen Organisationen sozialistischer Länder und deren Bedeutung für die Blockkohärenz besser einzuschätzen. Damit zielt das Projekt darauf ab, aktuelle Forschungsdebatten zu erweitern und zu differenzieren, die die Relevanz sozialistischer Staaten für die europäische und die Globalgeschichte der 1970er und 1980er Jahre neu bewerten.

Martin Bemmann lehrt als Privatdozent an der Universität Freiburg und forscht schwerpunktmäßig zur Wirtschafts-, Umwelt-, Global- und Wissensgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Derzeit ist er Simone Veil-Fellow am Project House Europe der LMU München.

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